Höcke-AnwaltAuch Asta kritisiert Uni Köln wegen Entscheidung zu Vosgerau

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Studierende demonstrieren auf dem Albertus-Magnus-Platz. Auf einem Plakat steht: „Weg mit Vosgerau! Her mit Fraser!“

Am Montag demonstrierten Studierende gegen die Entscheidung der Uni zu Privatdozent Ulrich Vosgerau.

Die Hochschulvertretung bezeichnet die Entscheidung zur Lehrbefugnis Ulrich Vosgeraus als Enttäuschung und fordert die Uni-Leitung zu weiteren Schritten auf.

Die Asta der Universität zu Köln fordert die Hochschule dazu auf, sich „deutlich und glaubhaft“ von ihrem Privatdozenten Ulrich Vosgerau zu distanzieren und kritisiert die Entscheidung, dass der Jurist seine Lehrerlaubnis behalten darf in einer Stellungnahme scharf: „Die Universität zu Köln steht für Weltoffenheit und Diversität, rechte Vertreibungsfantasien dürfen an ihr keinen Platz haben. Für uns als Vertretung der Studierendenschaft ist daher klar, dass Vosgerau nicht Privatdozent der Universität zu Köln bleiben darf.“  

Vorausgegangen war ein monatelanges Überprüfungsverfahren. Anfang vergangener Woche hatte die Universität auf der Webseite der rechtswissenschaftlichen Fakultät unter dem Punkt „Stellungnahme zur Berichterstattung von Correctiv“ schließlich ihre Entscheidung bekannt gegeben. Es gebe kein rechtlichen Gründe, die Lehrbefugnis Vosgeraus und damit seinen Status als Privatdozent zu entziehen, hieß es dort. Das Ergebnis der Prüfung bezeichnet die Asta als „enttäuschend“ und fordert die Universität dazu auf, „alle in ihrer Macht stehenden Maßnahmen“ zu ergreifen, „um Ulrich Vosgerau den Status als Privatdozent unserer Universität zu entziehen.“

Studierende protestierten gegen Entscheidung der Uni Köln zu Vosgerau

Der Jurist Vosgerau war Teilnehmer an dem vom Recherchenetzwerk Correctiv aufgedeckten Geheimtreffen rechtsextremer Funktionäre. Als einer von drei Anwälten des als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD-Politikers Björn Höcke verteidigt er den Politiker aktuell vor Gericht. Es geht um den Vorwurf, Höcke habe in einer Rede wissentlich die SA-Parole (Sturmabteilung, Kampftrupp der NSDAP während des Zweiten Weltkriegs) „Alles für Deutschland“ verwendet. Aktiv gelehrt hat Vosgerau an der Uni Köln zuletzt im Sommersemester 2018.

Auch andere Hochschulgruppen wie der Sozialistisch-Demokratische Studierendenverband (SDS) und die Hochschulgruppe Arbeitskreis kritischer Jurist*innen kritisierten die Entscheidung. Am Montag demonstrierten rund 100 Studierende auf dem Albertus-Magnus-Platz gegen die Entscheidung der Universität. (fho)

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